Was ist Streitschlichtung?

Das der Streitschlichtung zu Grunde liegende Prinzip der Mediation (Vermittlung) ist ein wirksames Verfahren zur Bewältigung von Problemen unter Schülern durch Schülerinnen und Schüler. Es knüpft an die Tatsache an, dass sich Kinder und Jugendliche sehr stark von Gleichaltrigen beeinflussen lassen. Ausgebildete Schlichterinnen und Schlichter stehen Mitschülerinnen und Mitschülern bei der friedlichen Lösung von Streitigkeiten bei. Sie schlichten dabei genau genommen nicht selbst, sondern leiten die Streitparteien an, ihren Konflikt gewaltfrei und selbstständig zu regeln. Also kann es auch nicht Aufgabe des Streitschlichters sein, einen Schiedsspruch zu fällen oder die Schuldfrage zu klären. Verurteilungen und Strafen gibt es ebenso wenig wie Verlierer. Ziel ist vielmehr ein vernünftiger Konsens, durch den es beiden Beteiligten nach der Schlichtung besser geht. Das Gespräch findet in einer vertrauensvollen, neutralen, verschwiegenen und angstfreien Atmosphäre statt. Diese kommt dadurch zustande, dass die Schlichterinnen und Schlichter u.a. gelernt haben, das Gespräch so zu führen, dass beide Kontrahenten gleichberechtigt ihre Sicht der Dinge darstellen können. So erhalten die Konfliktparteien auch Einblicke in die Sichtweisen des anderen, und können lernen, diese zu respektieren. Das ist die Voraussetzung für eine gemeinsame und konstruktive Lösungsfindung. Um deren Ernsthaftigkeit und Verbindlichkeit zu unterstreichen, wird anschließend eine schriftliche Vereinbarung aufgesetzt, die beide Parteien unterschreiben. Damit erwerben die beteiligten Schülerinnen und Schüler ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit. Diese Form von Streitkultur erweitert ihre soziale Kompetenz in Bezug auf gewaltfreie Konfliktlösungen, die sie nicht nur in der Schule anwenden können. Damit entspricht das Konzept auch Forderungen aus der Wirtschaft sowie von Fachleuten der Gewalt- und Suchtvorbeugung.

Die neuen Streitschlichter sind ausgebildet!

Im 1. Halbjahr 2010/11 nahmen 14 Schülerinnen und Schüler aus dem 9. Jahrgang an der AG Streitschlichtung teil. Nun haben alle ihre Ausbildung erfolgreich mit einer Prüfung abgeschlossen und stehen den Fünft- bis Achtklässlern bei der Schlichtung von Streitigkeiten als Mediatoren zur Verfügung. Neu ist, dass die Streitschlichter nicht mehr während der Pausen sondern des regulären Unterrichtes ihre Aufgaben wahrnehmen. Falls es zu Problemen zwischen Schülern kommen sollte, wenden sich diese bitte an ihre Klassenlehrer oder direkt an Frau Dümpelmann oder Frau Runde. Mit allen Beteiligten wird dann kurzfristig ein Termin vereinbart. In der nächsten Zeit werden sich die neuen Streitschlichter bei allen Schülern vorstellen und über ihre Arbeit berichten.

Seit dem Schuljahr 2003/2004 läuft an der Heinrich Heine Realschule ein Streitschlichtungsprojekt. Schüler der Jahrgangsstufe 9 und 10 beraten jüngere Schüler in Konfliktfällen