Chronik der Heinrich-Heine-Realschule
1. Die Vorgängerschulen
Ostern 1965 wird die Realschule Boele an der Boeler Straße 39 als vierte Hagener Realschule gegründet. Von Anfang an ein „bauliches“ Provisorium, da sie wegen ständig steigender Schülerzahlen über mehre Schulgebäude verteilt ist, droht ihr 1975 die Schließung, denn die Stadt Hagen plant an anderer Stelle die Errichtung einer neuen Realschule. Durch den massiven Einsatz aller am Schulleben Beteiligter gelingt es nicht nur, den Standort Boele zu erhalten, sondern endlich auch, nach weiteren provisorischen Erweiterungen und Unterbringungen, die Stadt dazu zu bewegen, ein neues Schulgebäude zu errichten, das den Schülerzahlen gewachsen ist. 1983 werden die Räumlichkeiten an der Kapellenstraße bezogen und seitdem nicht mehr verlassen.
1985 erfolgt die Umbenennung in Realschule Hagen-Nord. 1990 feiert die Schule, die inzwischen die größte Hagener Realschule ist, ihr 25-jähriges Bestehen.
2. Von der Realschule Hagen-Nord zur Heinrich-Heine-Realschule
1997 erhielt die Schule ihren jetzigen Namen: Heinrich-Heine-Realschule; und dies dank des Engagements von Schülerinnen und Schülern.
Anlässlich des Projekts „Denk ich an Deutschland… – Heine zum 200. Geburtstag“ erforschte die damalige Klasse 9b mit ihrem Deutschlehrer U. Weishaupt die Verbreitung der Schriften Heines in Hagener Bibliotheken und Büchereien. Bei ihren Recherchen, die natürlich auch die Lektüre einiger Schriften beinhaltete, entdeckten die Schüler in „Deutschland. Ein Wintermärchen“, dass der Schriftsteller 1843 in Hagen gewesen sein musste.
Zugleich stellten sie fest, dass in ihrer Heimatstadt nichts an den weltberühmten Dichter erinnerte, obwohl gerade in Boelerheide 21 Straßen nach Literaten benannt sind.
Daraufhin schrieb die Klasse am 17.03.1997 einen Brief an den damaligen Hagener Oberbürgermeister Dietmar Thieser und forderte und begründete wohl in überzeugender Weise eine Straßenbenennung nach Heinrich Heine, indem sie nicht zuletzt anführten:
„Wir halten Heinrich Heine als Symbol für Meinungs- und Pressefreiheit auch heute für sehr wichtig!“
In einem Antwortbrief wurde eine Heinestraße für den Hagener Norden in Aussicht gestellt, die nach der Zustimmung der Bezirksvertretung Hagen-Nord nur knapp einen Monat später am 16.04.1997 benannt wurde.
Durch einen Hinweis in seinem Schreiben hatte der Oberbürgermeister die Schüler ermuntert, dass das Thema „Heine“ auch für eine weitere Namensgebung hinsichtlich Schule bedeutsam sein könnte. Die Idee wurde aufgegriffen und zügig umgesetzt.
Die Gremien der Stadt ließen sich von den überzeugenden Argumenten der engagierten Schüler – Heines Weltruhm heute, seine politische Verfolgung zu Lebzeiten und die seiner Schriften im 3.Reich, sein Einsatz für die deutsch-französische Freundschaft, sein Aufenthalt in Hagen 1843, die Lage der Schule im „Dichterviertel“ von Boelerheide, die erste Realschule in Nordrhein-Westfalen mit dem Namen Heines, Heines 200. Geburtstag am 13.12.1997 – schnell vereinnahmen.
Ausschlaggebend dürfte zudem gewesen sein, dass der Impuls von Schülerinnen und Schülern ausging (, die mit ihrer Wettbewerbsmappe „Heines Spuren in unserer Stadt“ außerdem einen ersten Preis bei dem Projekt gewannen, das alles ins Rollen brachte).
Am 13.12.1997 wurde die Schule in festlich-fröhlicher Atmosphäre in Heinrich-Heine-Realschule umbenannt.
In nur neun Monaten war es Schüler-, Eltern- und Lehrerschaft gelungen, ihrer Schule eine neue Identität zu geben.
Am 08.06.2007 vernichtete ein Brand große Teile des 1.OG und fügte dem gesamten Gebäude großen Schaden zu. Die Schule musste vorübergehend nach Hohenlimburg in die Gebäude der ehemaligen Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in der Gasstraße umziehen.
Am 25.05.2008 konnte das renovierte und teilweise neu strukturierte Gebäude an der Kapellenstraße wieder bezogen werden. Am 24.06.2008 erfolgte eine Einweihungsfeier mit geladenen Gästen der Stadt, der Bezirksregierung und den beteiligten Unternehmen sowie Eltern und Schülervertretern.